Juli 2005
Liebe Familie Bosch,
nach unserem heutigem TelefongespräCH schicke ich nun die versprochen Bilder. Wir haben vorhin in Nesselröden Zimmer reserviert und melden uns in Kürze auch zur American Akita-Ausstellung in Duderstadt an. Ei(Chiko) entwickelt sich weiterhin prächtig. Mal abgesehen von zwei kurierten Blasenentzündungen, vermutlich hatte sie sich jeweils nach einem Teichrundgang mit nassen Pfoten und Bauch auf die kalte Erde gelegt, fühlt sie sich "pudel-(akita)-wohl". Sie wiegt jetzt ca. 22 kg und hat eine Rückenhöhe von 53 cm erreicht. Mittlerweile hat sie auch schon ein paar der spitzen Zähnchen verloren und dafür richtige bekommen. Das Rückenfell wird jetzt wieder dunkler, aber ein rötlicher Schimmer von der Unterwolle ist noch da.
Zwischenzeitlich hat Chiko eine Menge erlebt und Erfahrungen sammeln können. Wir aber auch. So ist sie ein sehr liebes Mädel und freut sich über jeden Menschen den sie sieht. Dabei wässert sie vor Freude manchmal den Untergrund. Was auch nicht weiter schlimm ist, wenn es draußen passiert. Wir waren aber nicht so sehr erfreut, als sie die Treppe zu unserem Schlafzimmer überwunden (darüber schon), uns in den Betten entdeckt hatte und vor Freude den Teppich wässerte. Nachdem wir sie kurzzeitig im Schlafzimmer gefüttert hatten, werden wir nur noch mit heißer Zunge begrüßt. Im Esszimmer benimmt man sich schließlich.
Die Nahrungsaufnahme ist sowieso Chikos größte Leidenschaft. Sobald in irgendeiner Art Essen zubereitet wird, es raschelt oder knistert, lenkt aber auch gar nichts Chiko mehr ab. Chikos Leidenschaft zur Mäusejagd wird immer größer. Sie lernt dabei viel von Trixie. Mittlerweile klappt es auch immer besser mit dem koordinierten Einsatz der Pfoten beim Buddeln. Die Nase arbeitet auch schon ganz gut. Die Mäusepopulation auf dem angrenzenden Feld ist allerdings noch nicht gefährdet. Vor ca. vier Wochen hatten Chiko (für sie das erste Mal) und Trixie bei der Abendrunde eine Begegnung mit freilaufenden Wühlmäusen. Trixies Maus war gleich erledigt und Chiko quiekte erste. Wohl weil sich die Maus zur Wehr gesetzt und gebissen hatte. Möglicherweise war Chikos Gebiss für die Maus noch nicht geeignet gewesen. Die Wühlmaus war ca. 15 cm lang (ohne Schwanz). Chiko hat sich dann für die Methode Genick- bzw Wirbelsäulenbruch entschieden. Ohne sich nochmal beißen zu lassen, wirbelte sie die Maus immer wieder durch die Luft, bis sie zufällig Trixie vor die Nase fiel und die ihr ein Ende machte. Da Trixie keine Mäuse frißt, gab es danach auch keine Probleme. Chiko durfte sie zu ihrem Leidwesen aber auch nicht fressen.
Bei Ausbildung geht es vorwärts zumindest in der Tendenz. So klappt es auf dem Hundeplatz immer hervorragend, wenn es kleine Wurststückchen (Wiener) als Belohnung gibt. Da erinnert sich Chiko sogar, daß die Stückchen in der Woche davor auf dem Steg zum Balken lagen und läuft ohne Aufforderung den Steg hinauf. Allerdings nur bis zur Hälfte, der Absprung darf nicht zu hoch sein, und vergewisssert sich mit der größtmöglichen Halslänge, daß da wirklich keine Leckerchen mehr liegen. Im Übrigen ist vieles Geduldsache. So habe ich einmal eine dreiviertel Stunde für eine Strecke von ca. 400 Metern mit Eichiko gebraucht. Und Schuld bin ich auch noch. Warum muß ich auch die Abendrunde eine halbe Stunde eher beginnen, wenn Chiko in dieser Zeit lieber in die Gegend schaut. Also haben wir den Weg mit viel "Sitz" und jeweils ein paar Metern gehen überwunden. Dadurch kenne ich Chikos Reaktionen wieder etwas besser, denn das Kommando "Komm" mußte mit Chikos Bewegungsstart übereinstimmen.
Wir sehen uns dann im August.
Bis dahin viele Grüße
Juli 2005